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Episode 2025/02 Sexualität und Missbrauch: Wie Eltern behinderter Kinder mit dem Tabuthema umgehen können

„Nun schuldest du mir einen Kuss.“ Diesen Satz sagte ein junger Mann zu einer jungen Frau mit Down-Syndrom, die im ersten Moment nicht einordnen konnte, dass dies nicht in Ordnung war. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind überproportional häufig von sexualisierter Gewalt betroffen. „Das hängt auch mit dem Bild zusammen, das wir immer noch von Menschen mit Behinderungen haben. Auch ich bin damit groß geworden, dass Menschen mit Behinderungen nicht als attraktiv wahrgenommen werden“, erklärt Julia Gebrande, Professorin für Soziale Arbeit und Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs.

Umso wichtiger ist es, dass Kinder mit Behinderungen Vertrauen in ihren Körper entwickeln. Und dass Eltern ein Umfeld schaffen, in dem Kinder über Selbstbestimmung, Sexualität und auch über sexuellen Missbrauch sprechen können. Denn viele Menschen mit Behinderungen sind auf Unterstützung angewiesen – und diese kann auch ausgenutzt werden. Für die Prävention ist es unerlässlich, dass Kinder lernen, „Nein“ zu sagen und verstehen, dass ihr Körper nur ihnen gehört. Und gleichzeitig müssen die Erwachsenen die Verantwortung übernehmen und Schutzkonzepte entwickeln.

Wie Eltern dies in den Alltag integrieren können, warum Sexualität kein Tabuthema bleiben sollte und wie sie Warnsignale erkennen, darüber sprechen wir in dieser Folge mit Julia Gebrande.

 

Shownotes:

Hilfetelefon Sexueller Missbrauch

Mutstelle Lebenshilfe Berlin

Inklusive Spezialisierte Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend

Website der Aufarbeitungskommission

Informationen zu Julia Gebrande

Erklärvideos in einfacher Sprache

Der Tätigkeitsbericht der Aufarbeitungskommission

Gewalt vermeiden | Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.

Leitfaden zum Umgang mit betroffenen Frauen

Artikel aus DER SPIEGEL: Frau mit Behinderung kämpft für Anerkennung als Opfer sexualisierter Gewalt

Suse hilft

Psychoedukative Broschüre „Was ist los mit mir?“ – Stress und Trauma erklärt in leichter Sprache für erwachsene Betroffene

Aufklärung zu sexuellem Missbrauch mit Ben und Stella

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexualisierter Gewalt

Kummerbuch für ohne oder mit nur eingeschränkter Lautsprache sowie mit kognitiven Beeinträchtigungen die Kommunikation über Gewalterfahrungen ermöglichen soll

Prävention all inclusive. Gedanken und Anregungen zur Gestaltung institutioneller Schutzkonzepte zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen* und Jungen* mit und ohne Behinderung (2017) von Amyna München

"Echt mein Recht" Ausstellung vom Petze Institut

Mut-Bücher